Schokoladenintoxikation bei Hund und Katze

Schokolade ist für Menschen ein Genussmittel – für Hunde und Katzen kann sie jedoch lebensgefährlich sein. Grund dafür ist der enthaltene Stoff Theobromin, ein Alkaloid aus der Gruppe der Methylxanthine, das ähnlich wie Koffein wirkt. Während der Mensch Theobromin rasch abbaut, erfolgt der Abbau bei Hunden und Katzen deutlich langsamer. Dadurch kann sich der Wirkstoff im Körper anreichern und zu schweren Vergiftungserscheinungen führen.
Typische Symptome: treten meist innerhalb von 2–12 Stunden nach Aufnahme auf. Hierzu gehören:
- gastrointestinale Symptome (Erbrechen, Durchfall, vermehrter Durst)
- kardiovaskuläre Symptome (Tachykardie, Arrhythmien, Hypertonie)
- Zentrale Symptome ( Unruhe, Tremor, Krampfanfälle, Hyperthermie)
- schwerwiegende Verläufe (Koma, Herzstillstand, Tod)
ABER, keine Panik! Der Theobromingehalt variiert stark je nach Schokoladensorte. Für den prognostischen und therapeutischen Verlauf ist also entscheidend, welche Menge und welche Sorte an Schokolade aufgenommen wurde.
Toxische Dosis (Hund):
Etwa 20 mg Theobromin/kg Körpergewicht führen zu ersten Symptomen, ab 60 mg/kg treten schwere Vergiftungen auf, und ab etwa 100–200 mg/kg kann die Intoxikation tödlich verlaufen.
Toxische Dosis (Katze):
Katzen sind ebenfalls empfindlich, nehmen Schokolade jedoch selten freiwillig auf, da sie süßen Geschmack nicht bevorzugen.
| Schokoladensorte | Theobromingehalt (mg/g) | Risiko |
|---|---|---|
| Kakaopulver (rein) | 15–20 mg/g | sehr hoch |
| Zartbitterschokolade | 5–16 mg/g | hoch |
| Vollmilchschokolade | 1–2 mg/g | mäßig |
| Weiße Schokolade | <0,1 mg/g | gering |
Beispiel:
Ein Hund mit mit 10kg Körpergewicht nimmt mit einem Nikolaus aus Vollmilchschokolade (100g Standardgröße) etwa 15 mg/kg Theobromin auf. Dies liegt unterhalb der typischen toxischen Schwelle, sodass maximal milde Symptome (z. B. Unruhe, Erbrechen, leichter Durchfall) zu erwarten sind. Eine schwere Vergiftung ist unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.
Was tun?
Eine tierärztliche Beratung ist immer sinnvoll – insbesondere, wenn Sie unsicher sind, wie viel wirklich gefressen wurde, der Hund sehr jung, alt oder herzkrank ist, sowie wenn dunkle Schokolade oder Backkakao beteiligt sein könnten. Rufen Sie uns im Zweifel also gerne an.
Innerhalb der ersten 1-2 Stunden nach Aufnahme kann es Sinn machen Erbrechen medikamentös auszulösen, um eine Dekontamination herbeizuführen. Eine weiterführende Therapie (Infusion, Medikamente, stationäre Beobachtung) kann je nach Verlauf notwendig sein.
In jedem Fall sollten Sie Ihr Tier über die nächsten 12 – 24 Stunden nach Aufnahme unter Beobachtung haben und auf Anzeichen wie Unruhe, Erbrechen, Zittern oder Herzrasen achten.
Fazit
Die Prognose ist abhängig von der aufgenommenen Menge und der Behandlungszeit. Bei schneller Intervention ist die Heilung meist vollständig. Unbehandelt oder bei hoher Dosis kann die Vergiftung jedoch tödlich enden. Bei Verdacht auf eine Aufnahme oder Unsicherheiten sollte tierärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.